Kulturministerin Karin Prien und FH-Vizepräsident Klaus Lebert© F. Schäfer
Kulturministerin Karin Prien und FH-Vizepräsident Klaus Lebert bei der Vorstellung des neuen Zentrums für Digitalisierung und Kultur in der Landesbibliothek Schleswig-Holstein.

Start des Zentrums für Digitalisierung und Kultur

von Thomas Schunck

Die kulturelle Infrastruktur des Landes Schleswig-Holstein verändert sich: Die bisherige Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek in Kiel wird erweitert um ein Zentrum für Digitalisierung und Kultur. „Wir wollen eine Brücke bauen von der Landesbibliothek als Ort des Kulturellen Erbes hinüber ins digitale Zeitalter im Kulturbereich“, sagte Kulturministerin Karin Prien heute (22. Mai) bei der Präsentation in Kiel. Dieses Zentrum werde Kultureinrichtungen bei der digitalen Transformation unterstützen – mit Bildungsangeboten, Projekten und Beratungen. Daneben, so die Ministerin, gebe es weiterhin die Landesbibliothek als landesgeschichtliche Bücherei und künftig das digitale Haus der Landesgeschichte. Die neue Landesbibliothek stehe damit auf drei Säulen, in der jede ihr eigenes Profil, die eigene Zielgruppe und eigene fachliche Kompetenz besitze. Kulturministerin Prien: „An einem zentralen Ort schleswig-holsteinischer Identität und kulturellen Erbes wie der Landesbibliothek entsteht etwas Neues und Innovatives. Das wird Vorbild- und Experimentiercharakter für weitere Initiativen im Land haben.“

Parallel zum strukturellen Umbau verändert sich in den kommenden Monaten auch das Innere der Landesbibliothek im Sartori-Speicher an der Kieler Förde. „Es ist uns gelungen, dafür den international anerkannten Experten Aat Vos zu gewinnen“, betonte die Kulturministerin. Der Niederländer bezeichnet sich als creative Guide, Architekt und Berater und hat eine 30-jährige Erfahrung im Bereich Bibliotheksdesign. Er wirkt unter anderem in der Konzeption des Bildungshaues Norderstedt mit. Ein weiterer Kooperationspartner ist die Fachhochschule Kiel. Ministerin Prien: „Die Fachhochschule wird uns mit ihrer digitalen und anwendungsorientierten Expertise unterstützen. Damit setzen wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit fort, die im Projekt Kulturspäre.sh begonnen hat.“ Sie findet im neuen Zentrum einen Standort, um Forschungsergebnisse im Bereich der digitalen Technologien zu präsentieren. Bei der Weiterentwicklung des bibliothekarischen Bereiches sei beratend auch die Universitätsbibliothek der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mit dabei.

Für ein digitales Haus der Landesgeschichte habe ihr Ministerium eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die in Kürze im Projektbeirat diskutiert werde, so Karin Prien.

Eine koordinierende Aufgabe bei der Neuausrichtung komme, so die Ministerin, dabei Dr. Martin Lätzel zu. Sie stellte ihn als neuen Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek vor. Der studierte Theologe und Historiker war nach Stationen beim Erzbistum Hamburg und dem Volkshochschulverband Schleswig-Holstein seit 2013 Referatsleiter im Kulturministerium des Landes Schleswig-Holstein. Kulturministerin Prien: „Dr. Martin Lätzel ist die richtige Person, um die digitale Zukunft der neuen Landesbibliothek zu gestalten.“

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