BerGe: Beratung zu sexualisierter Gewalt und die Geschlechterperspektive – Partizipative Forschung zu Prävention und Intervention in Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt (Verbundvorhaben)

Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Fachbereich 6 Philosophische Fakultät

Institut für Erziehungswissenschaft

Georgskommende 26+33

48143 Münster

Verbundkoordinator: Prof. Dr. Martin Wazlawik

Förderkennzeichen: 01SR1706A

Förderbetrag: 204.460,80 €

Laufzeit: 01.01.2018 – 31.12.2020

Zartbitter Münster e.V.

Berliner Platz 8

48143 Münster

Projektleiterin: Astrid-Maria Kreyerhoff

Förderkennzeichen: 01SR1706B

Förderbetrag: 194.647,00 €

Laufzeit: 01.01.2018 – 31.12.2020

Das Verbundvorhaben entwickelt und erprobt im Rahmen einer partizipativen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis eine Weiterbildungsreihe „Neu in der Beratungsstelle".

Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt sind mehrheitlich in ganz spezifischen Zeiten entstanden, aus Betroffeneninitiativen, aus Frauen- oder Männerbewegungen heraus. Mädchenberatungsstellen haben ihre Wurzeln beispielsweise oftmals in der „Neuen Frauenbewegung“, der es zu verdanken ist, dass das Thema sexualisierte Gewalt öffentlich gemacht wurde. Bis heute arbeiten viele Beratungsstellen geschlechtergetrennt. Es ist davon auszugehen, dass Geschlechterbilder in den Beratungsprozess einfließen, deren Entstehungskontext auch im Zusammenhang mit der jeweiligen Fachberatungsstelle zu sehen ist.

Ausgehend von dieser Situation wird untersucht, welche Geschlechterbilder in der Beratungspraxis eine Rolle spielen und inwiefern ggf. vorhandene kollektive Überzeugungen die Inhalte und Methoden in der Beratungsstelle mitbestimmen. Im Rahmen eines weiteren Teilvorhabens wird untersucht, wie in Erziehungshilfeeinrichtungen lebende Jugendliche diese Rollen- und Geschlechterbilder bewerten. Angelegt ist das Projekt als partizipative Kooperation zwischen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Beratungsstelle Zartbitter Münster e. V.
Neben der grundlegenden Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis ist es ein Kernziel, einen Beitrag zur Professionalisierung und zur nachhaltigen Sicherung der Arbeit in Fachberatungsstellen zu leisten. Die gewonnenen Erkenntnisse werden daher in eine handlungsfeldspezifische Weiterbildungsreihe „Neu in der Beratungsstelle“ einfließen. Sie soll den Wissenstransfer von den erfahrenen Professionellen zu Fachkräften, die neu in dieses Berufsfeld einsteigen, unterstützen. Durchgeführt wird die Weiterbildung in Zusammenarbeit mit der Bundeskoordinierung spezialisierter Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend (BKSF) und der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung, -vernachlässigung und sexualisierter Gewalt (DGfPI), wodurch sie bundesweit geöffnet werden kann.

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