Menschen vor einer Maschine© N. Hanke
Für Studierende von ingenieurwissenschaftlichen Bachelor-Studiengängen gibt es künftig viele Verbesserungen.

Ingenieurwissenschaftliche Studiengänge werden verbessert

von Joachim Kläschen

Mit ihren mehr als 40 Bachelor- und Master-Studiengängen bietet die Fachhochschule Kiel Interessierten vielfältige Möglichkeiten, um sich praxisnah auf ihren Traumberuf vorzubereiten. Da sich die Anforderungen der Berufswelt stetig ändern, passt die Hochschule auch die Curricula ihrer Angebote fortlaufend an. So ändert sich ab dem Wintersemester 2024/25 vieles in den drei stark nachgefragten ingenieurwissenschaftlichen Bachelor-Angeboten Maschinenbau, Schiffbau und maritime Technik sowie EOE – Erneuerbare Offshore Energien.

Augenfällig ist in allen drei Angeboten die Änderung der Studiendauer. Die Curricula von Maschinenbau, Schiffbau und maritime Technik sowie EOE – Erneuerbare Offshore Energien wurden grundsätzlich überarbeitet und ihre Dauer in der Folge von sechs auf sieben Semester angepasst. Diesen Änderungen ging ein vier Jahre langer Prozess voraus. Zunächst wurde in einem Strategieworkshop mit den Lehrenden des Fachbereichs Maschinenwesen erarbeitet, wie sich der Fachbereich weiterentwickeln soll, um den Anforderungen der Arbeitswelt an Absolventinnen und Absolventen gerecht zu werden. In einem zweiten Schritt gingen die Studiengangsleiter, eine studentische Vertretung sowie der Prodekan für Lehre den Verbesserungsprozess in weiteren Workshops systematisch nach. Dabei wurden zunächst Kriterien für einen ‚guten‘ ingenieurwissenschaftlichen Bachelor-Studiengang gesammelt und gewichtet.

„Bei der Überarbeitung des Curriculums wurde ein besonderes Augenmerk auf die Studieneingangs-Phase gelegt“, erklärt Prof. Dr. Bernd Finkemeyer vom Fachbereich Maschinenwesen. „Fachspezifische Pflichtmodule wurden in die ersten Semester geschoben. Dadurch bekommen die Studierenden frühzeitig einen tieferen Einblick in ihre gewählte Fachrichtung. Sie studieren künftig nicht mehr ‚nur‘ allgemeingültige Grundlagen, die in den meisten ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen identisch sind, sondern erleben vom Studienstart an ihre gewählte Ingenieurwissenschaft“, so Finkemeyer weiter.

Konkret bedeutet das im Maschinenbau-Studium, dass die Studierenden künftig verhältnismäßig früh im Studium ein zweisemestriges ‚Anwendungsmodul‘ durchlaufen: Durch die Entwicklung eines Laufroboters durchleben sie gemeinschaftlich einen vollständigen Produktlebenszyklus vom Anforderungsmanagement über den Entwurf bis hin zur Fertigung. Dabei wenden die Studierenden bereits Erlerntes an, begreifen dessen Notwendigkeit und erkennen die im weiteren Studienverlauf zu meisternden ingenieurwissenschaftlichen Herausforderungen. „Wir erhoffen uns durch die Änderungen im Curriculum noch bessere Studienerfolge und eine noch bessere Vorbereitung für das Berufsleben“, erklärt Dr. Christiane Metzger von Zentrum für Lernen und Lehrentwicklung der FH Kiel, das die Überarbeitung der Studiengänge am Fachbereich Maschinenwesen begleitet hat.

Grundsätzlich wird es durch die Änderungen an den Curriucula von Maschinenbau, Schiffbau und maritime Technik sowie EOE – Erneuerbare Offshore Energien für Studierende künftig noch einfacher, einen Teil ihres Studiums im Ausland zu verbringen. „Das sechste Semester ist frei von Pflichtmodulen, damit unsere Studierenden die einzubringenden Wahlmodule gern an einer unserer zahlreichen Partner-Hochschulen im Ausland  belegen können“,  so Professor Finkemeyer. „Auslandsaufenthalte sorgen nicht nur dafür, dass Studierende Arbeitsweisen und Leben in anderen Kulturkreisen kennenlernen“, erklärt Finkemeyer. „Sie tragen auch wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden bei.“

„Um auch die Vorbereitung auf ein Master-Studium zu verbessern, hat sich ein siebensemestriger Bachelor mit einer praxisbezogen Studieneingangsphase als am Vielversprechendsten herausgestellt“, erklärt Metzger die Änderung bei der Studiendauer in den drei ingenieurwissenschaftlichen Bachelor-Angeboten.

Studierende, die sich grundsätzlich für ein ingenieurswissenschaftliches Studium interessieren, aber sich zunächst nicht festlegen möchten, steht das Orientierungssemester Förde-Kompass offen. Hier erfahren sie, welche Fachrichtung am besten zu ihren Interessen passt. Wenn sie sich für ein Studium an der FH Kiel entscheiden, können sie erbrachte Studienleistungen auf ein Fach-Studium anerkennen lassen.

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